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Sizilien. Kino der Inseln: Eine italienische Reise

Als „Insel der Widersprüche“ ist die Region Sizilien – zum zentralen Eiland gehören auch die umgebenden Inseln – ein ikonischer Ort Europas. Einerseits als „Flüchtlingsinsel“ in den jüngsten Schlagzeilen und als Inbegriff der Armut Süditaliens, inklusive der korrupten Mafia-Dominanz mit feudalistischen Wurzeln. Andererseits als Ort, der von kulturellem Reichtum und faszinierenden Kontrasten geprägt ist, gespeist aus dem Schmelztiegel jahrhundertelanger Fremdherrschaft seit der Antike.

Die große Retrospektive des Filmmuseums im Jänner 2017 legt die Wurzeln dieser sizilianischen Zustände frei und zeichnet ihre oft paradoxen Entwicklungslinien nach: von Luchino Viscontis La terra trema (1948) bis zu Emanuele Crialeses Respiro (2003) reicht die Auswahl aus dem filmischen Erbe dieser Region. Die Schau erzählt von einem Volk, „das nur die Extreme kennt“, wie es der große sizilianische Autor Leonardo Sciascia auf den Punkt brachte. Die Verfilmungen von dessen Mafia-Krimis – z.B. Francisco Rosis Cadaveri eccellenti (1975) mit Lino Ventura – spielen dabei eine ebenso zentrale Rolle wie die Meisterwerke des Nachkriegs-Neorealismus (etwa Roberto Rossellinis Stromboli mit Ingrid Bergman) und der Goldenen Ära von Italiens Kino: ob dramatisch wie Viscontis Il gattopardo (1963) und Michelangelo Antonionis L‘avventura (1960) oder satirisch wie Pietro Germis Divorzio all’italiana mit Marcello Mastroianni und Stefania Sandrelli oder Mafioso (1962) mit Alberto Sordi. Hinzu kommen Schlüsselansichten einer regionalen sizilianischen Kino-Renaissance ab den Achtziger Jahren, zwischen radikaler naturalistischer Rückbesinnung (Mery per sempre) und Mainstream-Erfolgen (Nuovo Cinema Paradiso).

  • Organisiert von: Österreichisches Filmmuseum
  • In Zusammenarbeit mit: Istituto Italiano di Cultura