Die Auflage 2024 der Ars Electronica findet vom 4. bis 8. September in Linz statt und ist dem Thema “HOPE – who will turn the tide” gewidmet. Künstler, Forscher, Entwickler und Aktivisten treffen in Linz zusammen, um über die Kräfte zu diskutieren, welche unsere Gesellschaft beeinflussen und verbessern, und dies im Sinne einer aktiven Hoffnung und konstruktiven Vorschlägen, trotz aller Schwierigkeiten.
Wir möchten besonders folgende Projekte hervorheben:
Superimposition. Postcity, Trainhall
Das Projekt von Polisonum (Filippo Lilli, Donato Loforese), kuratiert von Francesca Ceccherini und Anastasia Chaguidouline, untersucht die Vorstellung des “earworm”, eines akustischen Ohrwurms, der sich im Gehirn einnistet und zum Parasiten wird, der eine Art kognitive Kontrolle ausübt. Die „Ohrwürmer“ sind mit der Massenkultur verbunden, mit Phänomenen wie Popmusik, Werbung und Videospielen. Sie finden sich auch auf Flughäfen, in Bars, in Geschäften, Fitnesscentern wie Einkaufszentren und sind von aufeinander folgenden, überladenen Melodien geprägt, denen man sich nur schwer entziehen kann. Das Projekt zeichnet sich durch das Aufeinandertreffen verschiedener Disziplinen aus, wie Ton(technik), Datenanalyse, Mode und Darstellende Künste. Das Projekt wird von der Generaldirektion für zeitgenössische Kreativität des Ministeriums für Kultur im Rahmen des Programms Italian Council (2023) gefördert.
Haltadefinizione’s Journey. Ars Electronica Center, Deep Space 8K
Präsentation der Pionierarbeit von Haltadefinizione im Bereich Konservierung und Aufwertung des kulturellen Erbes durch Fotografien in Gigapixel. Seit 2005 entwickelt das Unternehmen Projekte innovativer Digitalisierung, darunter das weltweit erste Gigapixel-Bild eines Kunstwerks sowie die Abbildung des Letzten Abendmahls, der Scrovegni-Kappelle und Meisterwerke von Botticelli, Caravaggio wie Leonardo da Vinci.
Machines Inside Me. Postcity, Trainhall
Die Performance von Fabio Machiavelli, welche erstmals bei der Biennale Musica 2023 präsentiert wurde, nützt in Echtzeit drei elektromechanische, teilweise automatisierte Instrumente. Während die Musiker die verschiedenen Teile bedienen, tragen die automatisierten Teile dazu bei, die Möglichkeiten der Ausführung durch Menschen zu erweitern. Ausgangspunkt für die Entwicklung des Projekts war das Herstellen von Instrumenten, welche Töne erzeugen und manipulieren können, in Entsprechung mit den ästhetischen und klanglichen Zielen des Werks, und nicht umgekehrt.
Fu(n)ga. Postcity, Trainhall
Die Performance von Tiziano Derme und Nadine Schütz untersucht den Zusammenhang zwischen dem Wachstum von Pilzen, Kohlendioxid und akustischen Vibrationen. Ein Netz aus Sensoren und Wandlern erzeugt einen Prozess eines polyphonischen Feedbacks, welcher die akustische Stimulierung der Pilze (zu den Pilzen sprechen) und die Vertonung der Atmung der Pilze (Anhören der Pilze) verbindet. Diese metabolische Polyphonie breitet sich, ähnlich einer musikalischen Fuge in einer Hörlandschaft aus, in welchem sich mehrere Stimmen und zeitliche Abläufe wechselseitig reflektieren.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von Ars Electronica.
Photo: Superimposition. Photo Axel Crettenand