Mit den vierzehn Ausgaben, die zwischen 1960 und 1971 veröffentlicht wurden, ist IMAGO ein verlegerisches Unterfangen, das die Regeln, was eine Zeitschrift ist und was sie tun kann, neu formuliert, und sich als eines der revolutionärsten Projekte im Bereich der italienischen Grafik erwiesen hat.
An diesem umfassenden sowie übergreifenden Werk waren bedeutende Vertreter aus Design, Literatur und Grafik dieser Zeit beteiligt, wie Achille und Pier Giacomo Castiglioni, Bruno Munari, Max Huber, Giancarlo Iliprandi, Pino Tovaglia, Dino Buzzati, Giuseppe Pontiggia, Giovanni Arpino, Germano Celant und Gillo Dorfles.
Das Projekt IMAGO war eine Folge der Begegnung zwischen dem Grafikdesigner Michele Provinciali und Raffaele Bassoli, Eigentümer von Bassoli Fotoincisioni, und lief formell unter der Definition einer Unternehmenszeitschrift, die herausgegeben wurde, um zu zeigen, was mit den damaligen Techniken der Reproduktion von Bildern und Texten schon alles möglich war. Vor allem aber war es eine „Insel der Seligen“ des freien Experimentierens, ein Beleg der Rolle der Grafiker zwischen Wirtschaftsboom und Protest sowie der künstlerischen Strömungen der Zeit, damals entstandenen Verhältnisses zwischen Industrie und Kultur.
Die Ausstellung im Italienischen Kulturinstitut in Wien (9. März – 28. April 2023, kuratiert von Giorgio Camuffo) dokumentiert dieses kulturelle Phänomen im Mailand der 1960er Jahre, mit der Präsentation aller vierzehn Originalausgaben von IMAGO. Eine ideale Ergänzung zur Ausstellung ist der bei Corraini Edizioni erschienene Band IMAGO 1960-1971.
Programm der Eröffnung am 9. März 2023
18:30 Uhr – Vorträge von Giorgio Camuffo (Freie Universität Bozen), Pietro Corraini (Corraini Edizioni), Maddalena Dalla Mura (IUAV von Venedig) und Stefano Salis (Il Sole 24 Ore)
Im Anschluss daran – Eröffnung der Ausstellung.
Die Vorträge werden auf Italienisch gehalten und auf Deutsch übersetzt.
Anmeldung erforderlich, bitte HIER klicken.
Während dieser Veranstaltung werden Film- und Tonaufnahmen sowie Fotos gemacht. Weitere Informationen dazu finden Sie hier. Durch Ihre Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie einer Aufnahme der eigenen Person in diesem Rahmen ausdrücklich zu.
Die Ausstellung wird von einem Podcast in fünf Folgen auf Deutsch begleitet, mit Interviews und unveröffentlichten Beiträgen von Zeitzeugen, Kuratoren, Wissenschaftlern und Designern, um das bestgehütete Geheimnis der italienischen Grafik und den künstlerischen und sozialen Kontext, der dies ermöglicht hat, besser zu verstehen.
Die Ausstellung „IMAGO 1960-1971. Eine Zeitschrift zum Einrahmen“ ist das Resultat einer Zusammenarbeit mit Corraini Edizioni und der Freien Universität Bozen anlässlich der Giornata del design italiano nel mondo 2023.
Die Ausstellung ist bis zum 28. April 2023 nach Vereinbarung geöffnet.