Er war schon immer einer der eigenwilligsten und radikalsten Dichter deutscher Zunge, nämlich einer, der die Sprache bei der Wurzel packt. 2024 hat der Südtiroler mit italienischem Pass, Wiener Prägung und deutschem Wohnsitz den „Georg-Büchner-Preis“ erhalten.
Über die Art und Weise, wie Oswald Egger die Welt in Wörter zerlegt und wieder zusammensetzt, meinte sein Laudator Paul Jandl: „Das ist große Kunst und längst noch nicht das Ende aller Fragen.“
Einige weitere wird ihm die Germanistin Daniela Strigl ihm stellen – über den Motor solch manisch-akribischer Schreibarbeit und sein Leben in der mysteriösen Raketenstation Hombroich; und vielleicht auch, ob Jandls Bild vom halsbrecherischen Autofahrer stimmt. Aber: „Den ‚Büchner-Preis‘ bekommt man nicht fürs Autofahren.“ Deshalb wird Oswald Egger mit einem kleinen Potpourri auch Einblick in sein Werk geben.
Österreichische Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, ohne Übersetzung.
Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite der Österreichischen Gesellschaft für Literatur.
Oswald Egger wurde 1963 in Lana/Südtirol geboren. Seine Prosa und Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt und wurden vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Georg-Büchner-Preis (2024) und dem Ernst-Jandl-Preis für Lyrik (2019). Seit 2011 ist er Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. 2014 erhielt er das Villa-Massimo-Stipendium, 2020 das Robert-Musil-Stipendium. Oswald Egger lebt und arbeitet auf der ehemaligen Raketenstation Hombroich.
Daniela Strigl ist Essayistin, Kritikerin und Literaturwissenschaftlerin. Von 1995 bis 1998 war sie Chefredakteurin der steirischen Kulturzeitschrift „was“ und von 1996 bis 2001 mitverantwortlich für das Festival „Literatur im März“ in Wien. Seit 2007 Dozentin an der Universität Wien, seit 2023 Jurymitglied des Tractatus-Preises für philosophische Essayistik. Sie publiziert Essays und Kritiken in überregionalen Medien wie „Der Standard“, „Die Presse“ und „Literatur und Kritik“. 2001 erhielt sie den Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik.