Diese Website verwendet notwendige technische und analytische Cookies.
Wenn Sie die Navigation fortsetzen, akzeptieren Sie die Verwendung von Cookies.

Francesco Zizola | Diaries

Foto Francesco Zizola

Anlässlich der Veröffentlichung des Bandes Diaries – das dreißig Jahre voller Konflikte, Krisen und Veränderungen anhand des Bildarchivs von Francesco Zizola, einem der renommiertesten zeitgenössischen Dokumentarfotografen, beleuchtet – diskutiert Francesco Zizola mit Stephan Hilpold über die visuelle Grammatik des „Konflikts“ und darüber, wie eine bestimmte Art der fotografischen Sprache heute für die Formen der zeitgenössischen Erzählung ungeeignet ist und sich als funktional für eine kodifizierte und an die vorherrschende Erzählung angepasste Darstellung der Welt erwiesen hat.

Diaries ist ein Verlagsprojekt, das darauf abzielt, das traditionelle Narrativ des Krieges hinauszugehen, um umfassendere Phänomene wie Umweltkatastrophen, soziale Krisen, wirtschaftliche Spannungen und historische Veränderungen zu untersuchen.
Die Tagebücher sind als offener Erzählfluss ohne chronologische oder geografische Beschränkungen strukturiert und verschmelzen Bilder und Texte in einem kontinuierlichen Dialog, wobei jede Ästhetisierung von Gewalt vermieden und eine Erzählung konstruiert wird, in der die historische Erinnerung mit aktuellen Ereignissen verwoben ist. Das Projekt dokumentiert nicht nur, sondern lädt zu einer kritischen Reflexion über die Wiederholbarkeit der Geschichte und die Rolle der Bilder bei der Gestaltung der kollektiven Wahrnehmung von Veränderungen ein.
Die Arbeit an diesem Buch bedeutete für den Autor und den Verlag, sich mit der Verantwortung des Zeugnisses und der Ethik der Darstellung auseinanderzusetzen. Diaries ist in der Tat ein Werk, das den Betrachter in Frage stellt, indem es ihn mit Fragmenten einer unsichtbaren und in der Schwebe befindlichen Menschheit konfrontiert sowie ein Erinnerungsinstrument, das uns auffordert, unsere Umgebung bewusster wahrzunehmen und die Verbindungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erkennen.

Veranstaltung im Rahmen des Projekts Atlas of Conflict, das von Strategia Fotografia 2024 unterstützt, und von der Generaldirektion für zeitgenössische Kreativität des Kulturministeriums gefördert wird.
Diese Veranstaltung ist Teil des offiziellen Programms von Foto Wien 2025 und wird anlässlich der Giornata del Contemporaneo AMACI 2025 organisiert.

Das Gespräch findet auf Italienisch und Deutsch mit Simultandolmetschen statt.
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich. Klicken Sie HIER, um sich anzumelden.

Francesco Zizola wurde 1962 geboren. Er ist einer der bekanntesten Fotografen Italiens und hielt in seinen Reportagen von Kriegen, humanitären Krisen, sozialen Ungleichheiten und den Folgen des Klimawandels betroffene Menschen fest. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter zehn World Press Photo und sechs Picture of the Year International. Zizola hat zahlreiche Fotobücher veröffentlicht und mit internationalen Verlagen zusammengearbeitet. Seine Werke wurden in Galerien und Museen auf der ganzen Welt ausgestellt und sind auch in verschiedenen Sammlungen von Institutionen vertreten.

Stephan Hilpold (Brixen, 1974) studierte in Wien und Berkeley Germanistik und Theaterwissenschaft und arbeitete nach seinem Studium als freier Kulturjournalist, unter anderem für Frankfurter Rundschau, Tagesanzeiger, Der Standard, WDR und NDR. Von 2003 bis 2023 war er Journalist bei Der Standard, wo er das Kultur-Ressort und davor „Rondo“ leitete. Er ist nun Textchef „Red Bulletins“ für Österreich, Deutschland und die Schweiz bei Red Bull Media House.

Foto: Provinz Takhar, Afghanistan, 19. Oktober 2001. Soldaten der Nordallianz sitzen auf einem Lastwagen und fahren zur Frontlinie gegen die Taliban in Kalkata. © Francesco Zizola 2025. Courtesy 10b Photography Gallery.

 

  • Organisiert von: Istituto Italiano di Cultura di Vienna
  • In Zusammenarbeit mit: Direzione Generale Creatività Contemporanea del Ministero della Cultura, Foto Wien, Yogurt Magazine