Von der Mode nehmen wir im Allgemeinen die Aspekte wahr, welche am stärksten mit der Gegenwart verbunden sind: die neuesten Trends, die meistdiskutierten Designer usw. Mode ist jedoch ein komplexes soziales, kulturelles und wirtschaftliches Phänomen, dessen Geschichte noch viel tiefgründiger und spannender ist. In ihrem Vortrag erzählt Maria Giuseppina Muzzarelli – eine der Ersten, die sich mit der Präzision wissenschaftlicher Forschung mit Mode befasste – von der historischen Bedeutung dessen, was wir heute als „Made in Italy” bezeichnen.
Ausgehend von der Einigung des Königreich Italien berichtet der Vortrag über die Erfinderin der italienischen Kunstmode Rosa Genoni, die Beziehung zwischen Mode und Faschismus, die Entwicklung seit der Nachkriegszeit bis heute mit Dolce & Gabbana, Armani und Brunello Cucinelli. Beleuchtet wird dabei auch die Beziehung zwischen der italienischen Mode und einigen Wiener Einflüssen wie der Wiener Werkstätte und Helmut Lang.
Nach ihrem Vortrag wird Maria Giuseppina Muzzarelli im Gespräch mit Laura Dimitrio die interessantesten Themen noch weiter vertiefen.
Das Gespräch findet auf Italienisch mit deutscher Simultanübersetzung statt.
Anmeldung erforderlich. Klicken Sie HIER.
Maria Giuseppina Muzzarelli lehrte mittelalterliche Geschichte, Stadtgeschichte und Geschichte und Kulturerbe der Mode an der Universität Bologna, wo sie ordentliche Professorin war. Von 2009 bis 2010 war sie Vizepräsidentin der Region Emilia-Romagna und ist Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses der RAI-Sendung „Passato Presente”, welche von Paolo Mieli moderiert wird. Zu ihren Veröffentlichungen gehören: Breve storia della moda in Italia (Kurze Geschichte der Mode in Italien), il Mulino 2011; Nelle mani delle donne. Nutrire, guarire, avvelenate dal Medioevo ad oggi (In den Händen der Frauen. Ernähren, heilen, vergiften vom Mittelalter bis heute), Laterza 2013; Le regole del lusso. Apparenza e vita quotidiana dal medioevo all’Età moderna (Die Regeln des Luxus. Schein und Alltag vom Mittelalter bis zur Neuzeit), Il Mulino 2020; Tutte le perle del mondo (mit G. Riello und O. Molà), il Mulino 2023.
Laura Dimitrio ist Modehistorikerin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der italienischen Mode und Japan sowie, was Italien anbelangt, die Arbeitsbedingungen von Schneiderinnen und Models im Laufe des 20. Jahrhunderts. Sie ist Autorin des Buches Non solo kimono. Come il Giappone ha rivoluzionato la moda italiana (Nicht nur Kimonos. Wie Japan die italienische Mode revolutionierte), Skira 2022.
Während der Veranstaltung werden Aufnahmen für den YouTube Kanal des Italienischen Kulturinstituts gemacht. Für weitere Informationen dazu, wenden Sie sich bitte an unser Personal, gerne auch direkt auch am Abend der Veranstaltung.
Foto: Dolce & Gabbana, Herbst/Winter 2013-2014, Modelle inspiriert von den Mosaiken in Ravenna.