Mir seinen Werken distanzierte sich Joseph Marx (Graz 1882 – 1964) von den musikalischen Innovationen seiner Zeit. Er blickte zurück und suchte nach tröstenden Klangfarben wie aus einer idealen und verzauberten Welt. Einige Kenner meinen die in manchen seiner Kompositionen spürbare „mediterrane“ Atmosphäre gehe auf den italienischen Teil seiner Familie (Großmutter mütterlicherseits) zurück sowie auf seine Reiseerinnerungen in Italien als Kind, welche er ein Leben lang bewahrte.
Die Suite in F-Dur und die Pastorale für Cello und Klavier des Konzertprogramms sind zwei nahezu verloren gegangene Werke. Sie entstanden in einem Moment tiefgehender Entwicklung des Schaffens von Marx und bezeugen den mühseligen Versuch vieler Komponisten in jener Zeit, die alte Musik wieder zu entdecken und gleichzeitig mit einem neuen musikalischen Ausdruck zu ehren.
Den beiden genannten Werken, welche die einzigen von Marx für Cello und Klavier darstellen, wird das bekannte Adagio mit Variationen von Ottorino Respighi (Bologna, 1879 – Rom, 1936), einem italienischen Komponisten, Zeitgenossen von Marx, und diesem in Stil und Klangfarbenwahl sehr ähnlich, gegenübergestellt.
Programm
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Interpreten
Simone Sgarbanti, Klavier
Vida Vujic, Cello
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Simone Sgarbanti (Reggio Emilia, 1995) absolvierte seine Ausbildung bei André Gallo an der Klavierakademie von Imola und ist derzeit Schüler von Avedis Kouyoumdjian an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 2021 ist er Dozent für Klavier an der Amadeus Music and Arts Academy Wien und arbeitet an einem CD-Projekt für das Klavier-Gesamtwerk von Maurice Ravel mit.
Vida Vujic (Paracin, Serbien, 1982) studierte Violoncello bei Rudolf Leopold an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und Kammermusik bei Johannes Meissl an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie ist mehrfache Preisträgerin Erster und Zweiter Preise bei internationalen Wettbewerben in Serbien, Italien und Österreich. Darüber hinaus wirkte sie bei Radio- und Fernseh-Aufnahmen für RTS (Radio Televizija Srbije) und dem ORF mit.
Abbildung: S. Lega, Il pergolato (1868). Pinacoteca di Brera, Mailand. Quelle: Wikimedia Commons