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L’italiano nell’Impero asburgico | Präsentation des Buches von Gualtiero Boaglio

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Gemäß Pieter Judson, Lehrbeauftragter am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und Verfasser des Buches Habsburg. Geschichte eines Imperiums. 1740-1918, welches 2016 erschien und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, können wir davon ausgehen, dass ein Staat mit 11 Amtssprachen durchaus existieren kann und dass es ein Zusammenleben seiner Staatsbürger geben kann, wenn dieses durch Gesetze, eine Verfassung und verschiedenartige verwaltungstechnische Vorgangsweisen geregelt wird.

Wie kann man im Speziellen die Geschichte der italienischen Sprache innerhalb des vielsprachigen Habsburgerreiches beschreiben?

Gualtiero Boaglio versucht im Gespräch mit Andreas Gottsmann auf diese Frage zu antworten, ausgehend von seinem letzten Buch L’italiano nell’Impero asburgico. Appunti di storia della lingua all’alba del Novecento.
Die Publikation beleuchtet die Sprachenpolitik des Habsburgerreiches in Hinblick auf die italienische Sprache ab der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Nach dem Wiener Kongress erhielt Italienisch einen neuen Status: als elitäre Sprache der Hofliteratur genoss es immer mehr Verbreitung unter den höchsten Verwaltungsbeamten in Hinblick auf die Kontakte mit den Provinzen von Trentino, Triest und Istrien.
Ausgehend von einer Analyse der Schulsysteme sowie der Grammatiken und Anthologien, deren Auswertung oft zahlreiche Diskussionen über sprachliche Normen, den Inhalt der Texte und die Verhaltensweisen dem Dialekt gegenüber auslöste, untersucht die Publikation die Sprachmodelle, welche in den austro-italienischen Provinzen verbreitet waren und vergleicht sie mit jenen des Königreichs Italien.

Das Gespräch findet auf Italienisch statt, die anschließende Diskussion mit dem Publikum auf Italienisch und Deutsch. Anmeldung erforderlich.

Gualtiero Boaglio schloss sein Studium der Sprach- und Literaturwissenschaften an der Universität Turin ab und erlangte sein Doktorat am Institut für Romanistik der Universität Wien. Er ist assoziierter Professor am Institut für Romanistik der Universität Wien, davor war er als Übersetzer des österreichischen Bundeskanzleramts tätig sowie als Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Mitarbeiter der Generaldirektion für Übersetzungen der Europäischen Kommission. Sein Forschungsgebiet erstreckt sich von historischer Soziolinguistik mit besonderem Augenmerk auf sprachliche und kulturelle Konflikte über Mehrsprachigkeit bis zu Sprachenpolitik. Gualtiero Boaglio leitete das Projekt Historical Perspectives on Transnationalism and Intercultural Dialogue in Multilingual Adriatic Littoral. Besondere Erwähnung unter seinen Publikationen verdienen Italianità. Eine Begriffsgeschichte (2008) sowie Geschichte der italienischen Literatur in Österreich. Teil 2: Von Campoformido bis Saint Germain. 1797-1918 (2012).

Andreas Gottsmann schloss sein Studium der Geschichte an der Universität Wien mit dem Doktorat ab. Seit 1989 arbeitet er bei der Herausgabe der Protokolle des österreichischen Ministerrats (1848-1866) mit und seit 1998 arbeitet er als Wissenschaftler für die Österreichische Akademie der Wissenschaften. 2005 arbeitete er an einem Forschungsprojekt zur österreichischen Verwaltung in Venetien zwischen 1859 und 1866. 2009 habilitierte er sich für den Bereich Österreichische Geschichte und 2010/2011 hatte er eine Gastprofessur an der Universität Wien inne. Seit 2013 leitet er das Österreichische Historische Institut in Rom. Sein Forschungsgebiet erstreckt sich von der österreichischen Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte, über Kirche und Staat (1815-1938) und Fragen zu Sprache wie Nationalität bis hin zur Geschichte der Austro-Italiener und den österreichisch-italienischen Beziehungen im 19. und 20. Jh.

 

  • Organisiert von: Istituto Italiano di Cultura
  • In Zusammenarbeit mit: Institut für Romanistik der Universität Wien, Österreichisches Historisches Institut in Roma