Künstler und Handwerker, Kunsttheoretiker und Proto-Installationskünstler, Meister öffentlichkeitswirksamer Inszenierungen und Konkurrent von Auguste Rodin – Medardo Rosso (Turin 1858 – Mailand 1928) war einer der großen Pioniere der Moderne und eine ebenso außergewöhnliche wie eigenwillige Persönlichkeit.
Das mumok widmet dem bislang wenig beachteten Werk des italienisch-französischen Künstlers mit etwa 50 Skulpturen sowie einer großen Auswahl an Fotografien, Fotocollagen und Zeichnungen eine umfassende Retrospektive – und knüpft damit zugleich an die frühesten Sammlungsbestände des Hauses an.
Die Ausstellung setzt mit der intensiven Analyse von Rossos prozessualem und repetitivem Ansatz ein, mit dem sich der Künstler über alle Konventionen der traditionellen Skulptur hinwegsetzte. Rossos ebenso bahnbrechendes wie hermetisches Werk wird in einem weiteren Schritt durch eine konzise Auswahl von Arbeiten anderer Künstler*innen – darunter Jean-Siméon Chardin, Edgar Degas, Constantin Brâncuși, Louise Bourgeois, Jasper Johns, Robert Morris, Lynda Benglis, Eva Hesse, Marisa Merz und Phyllida Barlow –, die direkt oder indirekt mit Rosso in Resonanz stehen, geöffnet und in einen umfassenden Dialog gebracht. Die Schau folgt darin Rossos eigener künstlerischer Praxis, nie allein auszustellen, sondern immer in „Konversation“ mit anderen.
Eröffnung am Donnerstag 17. Oktober 2024 um 19 Uhr. Freier Eintritt.
Die von Heike Eipeldauer kuratierte Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Medardo Rosso Estate entsteht, wird im Anschluss an das mumok im Kunstmuseum Basel von März bis August 2025 präsentiert.
Weitere Informationen finden Sie unter mumok.
Photo: Medardo Rosso, Ecce Puer, 1920 (1906), Wachs auf Gips. Sammlung Peter Freeman, Inc. New York/Paris und Amedeo Porro Fine Arts Lugano/London. Photo Marilena Anzani